Auszeit Kelten

Auszeit Kelten

An hitzigen Wochenende suchen viele an diesem Wochenende eine kleine digitale Auszeit bei den Kelten. Das sog. Keltendorf in Schwarzenbach, in dem archäologische Grabungen und Funde ein handfestes Erlebnis garantieren, ist ein Teil der Wunder in Schwarzenbach.

Wunder, weil – wir wissen, die Digitalisierung uns seine Komponenten liegen mir am Herzen – die Technik eine dermaßen untergeordnete Rolle spielt, dass sich jeder Unternehmensberater oder Kommunikations-Stratege [ vermutlich sogar unisono (einstimmig) ] gegen diesen Fahrplan des Keltenfestes ausgesprochen hätte. UND eines Besseren belehrt worden wäre.

Umsatz

  • Standbetreiber verkaufen ihre Produkte in keltischer Währung. Man kann nicht mit Euro oder mit Karte bezahlen.
  • Gemeindenahe Standbetreiber verkaufen ihre Produkte in keltischer Währung, hier kann man jedoch mit Euro zahlen.

Hintergrund – Standbetreiber verrechnen die Einnahmen in keltischer Währung mit der Gemeinde Schwarzenbach und entrichten einen prozentuellen Anteil (vor-vereinbart) als Standgebühr. Wie eine Dame mir äußerst erfreut und enthusiastisch mitgeteilt hat, ein faires, wirtschaftliches Prinzip. Am 18.06. waren angeblich 7000 Personen am Fest, alle durften in der Wechselstube Einkehr halten.

BARES ist WAHRES.

Die Wechselstube wird dankenswerterweise von Freiwilligen, Enthusiasten und Freunden der Kelten mit guten Charakter betrieben. Die keltischen Münzen werden nur gegen europäisches Geld (EURO) gewechselt. Man spürt den Funken an Freude, keltisches Geld ist was ECHTES. Keltisches Geld hat Wert (und ist auch schön anzusehen, kann also auch als Glücksbringer Verwendung finden).

Turmcafé

Im Schatten der hohen Eichen, umgeben von einem Mischwald befindet sich der Aussichtsturm, der die prachtvolle Landschaft rundum mit jeder Stufe wahrnehmbar hält. Viele Türme haben sich diese Art der Erfahrung verwehrt. Erst ganz oben wird einem der Gipfelerfolg versichert. Nicht in Schwarzenbach, mit jedem Höhenmeter verbindet man sich mehr und mehr mit der eigenen Leistung, der Landschaft, dem Wunder Natur das einem umgibt. Gerne würde man mehr erfahren, verstehen was man sieht, aber die Schönheit tröstet über die Neugier hinweg.

Mit dieser Wahrnehmung ist die Erfrischung im Turmcafé gepaart mit enormer Servicequalität. Hier bezahlt man nicht mit keltischer Währung; Karte wird allerdings freundlich abgelehnt. Ich würde ihnen gerne etwas über den Charme der Kellner erzählen, man wird in ein anderes Jahrhundert verzaubert.

Die Kelten haben ein digitalfreies Dasein geführt. Wissen war [ ist ] kostbar. Wir bekommen von Algorithmen vorgesetzt was diese uns erlauben zu sehen. Das wissen die meisten Menschen nicht.

REALE TRANSFORMATION

Die vielen Aktivitäten (Bogenschießen, Kegeln uvm.) paaren sich mit kulinarischen Anliegen, Kränzen aus Naturkräutern in prachtvollen Nuancen, Musik (ohne aufdringlich zu sein), vielen Tierbeinern (Alpakas, Ziegen, Straußen, Hühnern), den keltischen Herstellern (Teig, Schmuck, Gewand, Keramik) usw. Bei jedem Blick um die „Ecke“ wird das Auge auf’s Neue überrascht. Ein Berg aus Haaren, eine Schermaschine, ein Mann, drei Kinder. Ein Schaf wird neben dem Gehege, frei zugänglich für alle geschoren. Keine Paranoia, Vertrauen und Respekt kennzeichnet die Szene. Das Schaf ist natürlich bei vollem Bewusstsein, am Leben und hält wie alle knapp 30 Grad im Schatten aus 😉

Das Feuer vom Vorabend, der Geruch, ist verbunden mit der Luft, der Atmosphäre des Tages.

Bürgermeister Bernd Rehberger bedankt sich in erdverbundenem Outfit für die zahlreichen Besucher, er ist Teil, er ist Kelte.

Geschichtliche Realität

Als Frau, die wenig Schmuck trägt und einen Hang zur Geschichte hat, überwältigt die Detailtreue und das enorme Wissen, mancher Hersteller. Glasperlen Repliken werden mit lokaler Zugehörigkeit, Authentizität auf Millimeter-Genauigkeit in all ihrer Bedeutungsvielfalt zu einem fairen Preis verkauft. Schutz vor dem Unbekannten, vor dem Bösen (für das Dritte Auge) ist zentrales Element für weitere Wunder.

Die Ausgrabungen und Erläuterungen durch die Universität Wien sind Teil einer Informationsflut die Glaubwürdigkeit, Authentizität und mehr als das – ein Aufwachen in einer anderen Realität ermöglichen. Es ist kein Urlaub den man in Schwarzenbach bekommt, es ist eine veränderte Geisteshaltung – will man diese zulassen.

Das Fest geht weiter, die Reiter und Priester, die Musik ist von der Ferne zu hören. Der Eindruck bleibt – heute sprechen wir von digitaler Transformation – ich frage mich, ob wir diesen Begriff nicht auf den Kopf stellen müssen (zurück zu unseren Wurzeln – ob Kelten, Vikinger, Atlantis-Anhänger, Pyramiden-Freunde usw.) um uns selbst im wahren Licht zu sehen.

Quo vadis fragen die Römer. Was wissen wir heute darüber?

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